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Du förderst Individualität und schaffst es gleichzeitig, das Gefühl für Rücksicht auf Andere zu vermitteln”

Kathrin Schuchardt © Jenny RennerLaudatio von Jenny Renner, Mitglied des LSVD-Bundesvorstands und Sprecherin des LSVD Thüringen, anlässlich der Verleihung des Kommunikationspreis 2017 KAIROS des Landesfrauenrats Thüringen an Kathrin Schuchardt. Auf Vorschlag des LSVD Thüringen wurde Kathrin ausgezeichnet.

Kairos – griechisch — das bedeutet der Zeitpunkt einer günstigen Ent-scheidung, dessen ungenutztes Verstreichen nachteilig sein kann.
In der Philosophie bedeutet Kairos als „der entscheidende Augenblick selbst“ klassifiziert.

Liebe Kathrin Schuchardt, oder besser gesagt liebe Schuchi,

als Vertreterin des Lesben- und Schwulenverbandes Thüringen habe ich heute die besondere Ehre, zu begründen, wieso du die diesjährige wunderbare Preisträgerin des KAIROS – Kommunikationspreises des Landesfrauenrates Thüringen bist.

Wie alle hier Anwesenden sicher wissen, soll mit dem Preis ein besonderes Engagement im Interesse von Frauen und gelebter Gleichstellung gewürdigt werden. Und für uns als LSVD Vorstand war ziemlich schnell klar, dass wir der Idee folgen möchten, dich als diesjährige Preisträgerin vorzuschlagen. Ehrlich gesagt, dauerte die Entscheidung nicht mal eine Minute. Erst danach im Gespräch fielen uns immer mehr Gründe ein, dass du genau der richtige Mensch, die richtige Frau für diesen Preis bist. 

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Gemeinsam für Vielfalt und Respekt

LSVD-Bund-Länder-Treffen 2017 in Würzburg

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Ich wähle gleiche Rechte, Vielfalt und Respekt

LSVD beim CSD in Erfurt

Politik hat die Aufgabe, ein diskriminierungsfreies Lebensumfeld für alle zu schaffen. Sie muss es allen Menschen garantieren können, zu jederzeit, an jedem Ort und ohne Angst vor Anfeindung verschieden sein zu können; sei es in der Schule, im Sportverein, im Pflegeheim, im öffentlichen Raum oder am Arbeitsplatz. Unter dem Motto „Blockaden brechen – Respekt wählen! Gemeinsam für Freiheit und gleiche Rechte“ erhebt der LSVD sieben Forderungen zur Bundestagswahl 2017: www.lsvd.de/btw2017 

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Mit dem Zweiten sieht man queer

Jenny Renner, ZDF-Fernsehrät*in © LSVD ThüringenSeit Mai 2016 hat der LSVD Thüringen einen Sitz im ZDF-Fernsehrat. Jenny Renner, Sprecher*in des LSVD Thüringen und Deutschlands erste queere Fernsehrät*in im Interview.

1.    Liebe Jenny, Du bist jetzt über ein halbes Jahr Deutschlands erste queere ZDF-Fernsehrät*in und sitzt für den LSVD Thüringen in einem der wichtigsten Gremien im öffentlich-rechtlichen Rundfunk. Wie wurdest Du dort aufgenommen? Wie ist die Arbeitsatmosphäre?

Entgegen einiger anders Lautender Vermutungen wurde ich sehr freundlich und offen im Fernsehrat aufgenommen. Sicherlich gab und gibt es einige inhaltliche Vorbehalte, wenn es um die Gleichstellung von LSBTI* geht, aber ich denke, wir sind im Gremium auf einem guten Wege, diese abzubauen und auch offen Fragen allgemeiner Natur zu besprechen.

Die Arbeitsatmosphäre in den Gremien ist natürlich sehr konzentriert und der fachlich-professionelle Austausch steht deutlich im Vordergrund. Dass natürlich auch hier und da politische Interessen mit eine Rolle spielen, ist nicht von der Hand zu weisen. 

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Ich habe keine Lust darauf, mich nicht wie jedes andere Pärchen in der Stadt Hand in Hand laufend, zeigen zu können, nur weil ich eine Frau liebe.”

Jenny Renner als Rednerin auf den JIKTalks 2016Unter dem Titel “Wer ist dieser Deutschland” fanden am 22. Oktober in Berlin die JIKTalks2016 der Jungen Islamkonferenz statt. Eingeladen als Rednerin war auch Jenny Renner, Sprecherin des LSVD Thüringen und vertretung von LSBTI im ZDF-Fernsehrat. Wir dokumentieren ihre Rede.

Mein Name ist Jenny Renner, ich bin 33 Jahre alt und eine lesbische Aktivistin.

Ich engagiere mich für die Rechte von Lesben, Schwulen, bisexuellen, transsexuellen und intersexuellen Menschen. Außerdem engagiere ich mich für die Rechte von Geflüchteten, Juden, Muslimen, Christen, armen Menschen, dicken Menschen, Frauen, Kindern…also allen, die in unserer Gesellschaft irgendwie ausgegrenzt, diskriminiert und teilweise auch körperlich verletzt werden.

Als ich die Anfrage erhielt, hier mit euch zu sprechen, war ich ehrlich gesagt, sehr glücklich! Denn ich denke, nur wenn wir miteinander sprechen, uns kennenlernen, austauschen, können wir auch behaupten, wir haben uns zu einem bestimmten Thema miteinander auseinandergesetzt und beide Seiten haben Dinge dadurch von einer anderen Perspektive betrachtet, einiges besser verstanden und gelernt. Ich habe keine Lust auf Verallgemeinerungen und Ausgrenzung, weder euch gegenüber, noch mir gegenüber, deswegen möchte ich euch einfach mal auf eine Reise mit in meine Welt nehmen und gerne danach mit euch darüber ins Gespräch kommen. 

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Mit dem Zweiten sieht man / frau besser?

Neubesetzung im ZDF-Fernsehrat

LSVD Henny EngelsErstmals in der Geschichte der Bundesrepublik werden Lesben, Schwule, Bisexuelle, Transgender und Intersexuelle (LSBTI) im ZDF-Fernsehrat Sitz und Stimme bekommen. Der LSVD hat sich erfolgreich an der Diskussion um die Neufassung des ZDF-Staatsvertrages beteiligt. Der derzeitige Vertrag, so das Urteil des BVerfG vom 25.3.2014, genüge nicht dem Grundsatz der Vielfaltsicherung – und nur teilweise der Begrenzung des staatlichen Einflusses. Der Anteil staatlicher und staatsnaher Personen im Fernsehrat und im Verwaltungsrat sei auf ein Drittel zu begrenzen. Vertreter_innen der Exekutive dürften nicht die Auswahl der staatsfernen Mitglieder bestimmen. Auf der Website des ZDF heißt es zum Selbstverständnis und zur Aufgabe des Fernsehrates: „Der Fernsehrat vertritt die Interessen der Allgemeinheit gegenüber dem ZDF. Deshalb ist er kein Expertengremium, sondern so vielfältig wie die Gesellschaft selbst. … Zentrale Aufgabe ist es, die Programme und Online-Angebote zu beaufsichtigen. … Dabei versteht sich der Fernsehrat als Anwalt der Zuschauerinnen und Zuschauer.“ 

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LSVD bringt frischen Wind

Neue Bundesländer bekommen Aktionspläne gegen Homo-und Transphobie

René Mertens, Bund-Länder-Koordination - Foto: LSVDAktionspläne gegen Homo- und Transphobie gehören zu den Hauptforderungen des LSVD. Wie wichtig solche Pläne sind, zeigen die abstrus geführten Diskussionen von CDU / CSU, AfD oder „Besorgten Eltern“, die Akzeptanz von Vielfalt als „Frühsexualisierung“ diffamieren, oder die dubiosen Machenschaften sogenannter „Homo-Heiler.“

Nachdem Berlin, Rheinland-Pfalz, Schleswig-Holstein und Nordrhein-Westfalen Aktionspläne bereits etabliert haben und in Baden-Württemberg, Hessen und Bremen die Umsetzung bevor steht, ziehen auch die Landesregierungen zwischen Ostsee und Thüringer Wald nach.

 

Wo bleibt Brandenburg?

In Mecklenburg-Vorpommern haben Politik und Community 2014 begonnen, den „Landesaktionsplan für Gleichstellung und Akzeptanz sexueller und geschlechtlicher Vielfalten“ mit Leben zu füllen. Der LSVD-Landesverband übernahm die hauptamtliche Koordination und bereitet nun mit dem zuständigen Ministerium die Umsetzung vor. 

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Sexuelle und geschlechtliche Vielfalt im Thüringer Bildungswesen verankern

Stellungnahme des Lesben- und Schwulenverbandes (LSVD) Thüringen zum Antrag der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, LT-Drs. 5/6835 vom 06.11.2013

Niemand darf wegen seiner Herkunft, seiner Abstammung, seiner ethnischen Zugehörigkeit, seiner sozialen Stellung, seiner Sprache, seiner politischen, weltanschaulichen oder religiösen Überzeugung, seines Geschlechts oder seiner sexuellen Orientierung bevorzugt oder benachteiligt werden.“ — Art. 2, Abs. 3 der Thüringer Landesverfassung ist nicht nur ein großartiges Versprechen für alle Thüringerinnen und Thüringer, sondern auch eine Verpflichtung für die Politikerinnen und Politiker unseres Landes. Gleiche Rechte, Vielfalt und Respekt für Lesben, Schwule, Bisexuelle, Transgender und Intersexuelle (LSBTI) sind folglich in Thüringen ausdrücklich verfassungsrechtlich geboten. Diesem Schutz vor Diskriminierung steht jedoch eine Lebenswirklichkeit entgegen, die trotz aller gesellschaftlichen Fortschritte noch zu oft von Ablehnung und Ausgrenzung geprägt ist. Dies gilt auch für den Bereich Schule.

Diskriminierungserfahrungen von LSBTI

Die Europäische Grundrechteagentur (European Union Agency For Fundamental Rights 2013) hat für eine Studie 93.000 LSBTI in ganz Europa nach ihren Diskriminierungserfahrungen befragt und ist zu erschreckenden Ergebnissen gekommen. Danach gab beinahe jede/r Zweite der Befragten aus Deutschland an, in den letzten zwölf Monaten aufgrund ihrer sexuellen Identität diskriminiert bzw. belästigt worden zu sein. Ausdrücklich wurde auch nach ihren Erfahrungen in der Schule gefragt. 90% der Befragten aus Deutschland gaben an, in der Schule negative Kommentare oder abwertendes Verhalten gegen ein/e Mitschüler/in beobachtet zu haben, die für lsbti gehalten wurde. Geht man davon aus, dass 5–10% der Schüler/innen lesbisch oder schwul sind, dann betrifft das in allen Klassen zumindest ein/e Schülerin. Nicht überraschend ist dann auch, dass sich die wenigstens an der Schule geoutet haben. Negative Erfahrungen im schulischen Umfeld sind für LSBTI offensichtlich an der Tagesordnung. Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass die Schule für viele LSBTI ein Ort ist, an dem sie sich nicht wohlfühlen und keine Unterstützung erfahren (Antidiskriminierungsstelle 2013: 112).

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Ministerpräsidentin Lieberknecht an der Wolga

Aktion FreundschaftskussDeutsch-russische Städtepartnerschafts-konferenz in Uljanowsk im Schatten des Antihomo-sexualitätsgesetzes?

Die zweite und womöglich auch die dritte Lesung des Gesetzes zum Verbot sogenannter Propagierung von Homosexualität ist für den 11. Juni angekündigt! Vorher, vom 08. — 11. Juni 2013 findet im russischen Uljanowsk die deutsch-russische Städtepartnerschaftskonferenz statt. Eingeladen u.a. auch die thüringsche Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht. Der LSVD hat sie und weitere teilnehmende Politikerinnen und Politiker aus Deutschland mit der Bitte angeschrieben, diesen Anlaß zu nutzen, das geplante Anti-Homosexualitätsgesetz anzusprechen und darauf hinzuweisen, dass dieses Vorhaben gegen demokratische Werte verstößt. 

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Freundschaftskuss aus Mühlhausen

Wappen MühlhausenThüringenIm Rahmen unserer “Aktion Freundschaftskuss” — Solidarität mit russischen Lesben, Schwulen und Transgender dokumentieren wir das Antwortschreiben von Dr. Johannes Bruns, Oberbürgermeister von Mühlhausen:

Verbot der Propagierung von Homosexualität in der Öffentlichkeit von Russland

Sehr geehrte Damen und Herren,

haben Sie herzlichen Dank für Ihr Schreiben und die Informationen zum Umgang mit Homosexualität in Russland. Ich teile Ihre Sorgen und Befürchtungen und begrüße Ihre Initiative ausdrücklich. (…)