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Nie wieder, nie vergessen

Gedenkfeier am Denkmal

Der LSVD und die Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas luden anlässlich des Tages des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus am 27. Januar zu einer Gedenkfeier am Denkmal für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen in Berlin-Tiergarten ein. Wir danken den vielen Besucher*innen — darunter auch zahlreiche Abgeordneten von CDU, SPD, Linken, Grünen und FDP des Berliner Abgeordnetenhauses und des Brandenburger Landtages sowie des Deutschen Bundestages.

 

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Alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich. Und alle Menschen haben ein Recht darauf zu Leben und zu Lieben.”

Chemnitzer Gedenkfeier für die Opfer des NationalsozialismusDokumentation der Rede von Tom Haus, Landesvorstand des LSVD Sachsen, anlässlich der Chemnitzer Gedenkfeier für die Opfer des Nationalsozialismus

Sehr geehrte Frau Oberbürgermeisterin, sehr geehrte Stadträt*Innen, meine Damen und Herren, liebe Freund*innen,

heute gedenken wir aller Opfer des Nationalsozialismus: der Opfer des Holocausts an den europäischen Juden, der Opfer des Völkermordes an Sinti und Roma und wir gedenken der Menschen, die als politische Gegner, als Homosexuelle oder aus vielen anderen Gründen verfolgt, eingesperrt und ermordet wurden. Wir sind hier, um die Erinnerung an das Unrecht wachzuhalten, die Erinnerung daran, wie Menschen ab 1933 entrechtet wurden.
Wir erinnern daran, dass die Lebenswelten von Lesben und Schwulen radikal zerschlagen wurden. Wir erinnern an das Auslöschen der Vereine, an das Verbot der Zeitschriften. Wir erinnern an Razzien, an Denunziationen, an die Verschärfung des § 175, an zehntausende Strafprozesse gegen schwule Männer. Und wir erinnern an Zuchthaus, an KZ, an den Rosa Winkel, an Folter, an grauenvolle pseudomedizinische Versuche, an Zwangskastrationen und an tausendfaches Morden. 

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Abschied von Guido Westerwelle

Urheber: 	Tim ReckmannGuido Westerwelle hat den langen Kampf gegen seine Krankheit leider verloren. Sein tragischer und viel zu früher Tod hat uns sehr bewegt. Unser tiefes Mitgefühl gilt seinem Mann Michael Mronz und all seinen weiteren Angehörigen.

Guido Westerwelle war der erste offen schwule Außenminister Deutschlands. Das wurde auch international wahrgenommen. Öffentliche Sichtbarkeit von Schwulen und Lesben ist wichtig und hat Vorbildfunktion für eine selbstverständliche Teilhabe an Gesellschaft und Politik. So hat er auch bei seinen Auftritten und Aktivitäten auf internationaler Ebene Zeichen gesetzt.

Während seiner Zeit als Außenminister hat das Auswärtige Amt erstmalig Projekte zur Durchsetzung der Menschenrechte von Lesben, Schwulen und Transgender gefördert. Das war ein wichtiger Meilenstein für den weltweiten Kampf gegen die Kriminalisierung von Homosexualität und die Verfolgung von Lesben, Schwulen und Transgender.

 

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Gedenken an Martin Pfarr

Trauerfeier für LSVD-Bundesvorstand

Ein Kämpfer für Demokratie und Bürgerrechte. Nachruf auf Martin Pfarr

Fotos: Henny Engels
LSVD-Bundesvorstand

 

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Gedenkfeier für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen

Anlässlich des 71. Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz luden der LSVD Berlin-Brandenburg und die Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas am 27. Januar zu einer Gedenkfeier am Denkmal für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen in Berlin-Tiergarten ein. In ihrer Rede erinnerte die Sächsische Staatsministerin für Gleichstellung und Integration Petra Köpping an die vielen Lesben, Schwulen, Bisexuellen, trans*- und intergeschlechtlichen Menschen, die die Zeit des Nationalsozialismus nicht überlebten. Sie rief dazu auf, tagtäglich für gesellschaftliche Akzeptanz und demokratische Grundrechte einzustehen. Anschließlich legten Vertreter_innen der Community  und Abgeordnete aus allen Fraktionen des Bundestages und des Berliner Abgeordnetenhauses Kränze nieder und gedachten der Opfer. Unter ihnen die beiden Bundestagsvizepräsidentinnen Petra Pau und Claudia Roth, sowie die Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend Caren Marks sowie der Staatsminister für Europa im Auswärtigen Amt der Bundesrepublik Deutschland Michael Roth.

 

 

Fotos: Markus Ulrich (LSVD) / Jenifer Stolz (Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas)

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Denkmal für die erste homosexuelle Emanzipationsbewegung

Denkmal für die erste homosexuelle Emanzipationsbewegung© Tatjana Meyer

Der LSVD Berlin-Brandenburg und die Universität der Künste Berlin (UdK) präsentierten vom 5. bis 15. November 2015 die Entwürfe für das Denkmal für die weltweit erste homosexuelle Emanzipationsbewegung im Berliner Haus der Kulturen der Welt .

Die neunköpfige Jury des Denkmals hat am 13. November den Siegerentwurf verkündet. Zur Auswahl standen fünf Entwürfe einer internationalen Arbeitsgruppe aus Kunst, Architektur und Design am Institut für Kunst im Kontext der Universität der Künste.

Hierzu erklärte Dr. Berndt Schmidt, Sprecher der Jury: „Es gab eine sehr engagierte Diskussion, an deren Ende sich die große Mehrheit für den Entwurf CALLA entschieden hat. Die Jury ist der Überzeugung, dass das Denkmal selbstbewusst und positiv wirkt und eine beeindruckende Fernwirkung entwickelt. Die CALLA-Lilie besitzt weibliche und männliche Blüten auf einer Pflanze. Somit ist sie ein Symbol für die Normalität der sexuellen und geschlechtlichen Vielfalt in der Natur.“ 

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Hirschfeld-Eddy-Stiftung

Slowenische Botschafterin besucht Denkmal für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen

20150609_112038Freunde im Kampf gegen Homo- und Transphobie

Am 9. Juni besuchte die Botschafterin Sloweniens in Deutschland, I.E. Marta Kos Marko zusammen mit Mitarbeitenden ihrer Botschaft und Anton Bricmann, einem verdienten LSBTI-Aktivisten Sloweniens, das Denkmal für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen im Berliner Tiergarten. Axel Hochrein von der Hirschfeld-Eddy-Stiftung berichtete bei dieser Gelegenheit von der über 123-jährigen Kriminalisierung von Homosexualität in Deutschland durch den Paragraphen 175, bzw. 151 in der DDR

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Eine Straße für Magnus Hirschfeld

Gedenken zu seinem 80. Todestag in Magdeburg

Der Anfang wu©Grit Merkerrde am 15. August 2011 gemacht: Die SPD-Fraktion des Magdeburger Stadtrates hatte Vertreter_innen aller Fraktionen und den LSVD Sachsen-Anhalt zu einem Empfang anlässlich des CSD 2011 in das Magdeburger Rathaus geladen, nachdem der Stadtrat erstmals entgegen dem ursprünglichen Votum des Oberbürgermeisters Dr. Lutz Trümper (SPD) mit den Stimmen aller Fraktionen beschlossen hatte, der Anregung des LSVD Sachsen-Anhalt zur Beflaggung des Rathauses mit der Regenbogenflagge anlässlich des CSD Magdeburg zuzustimmen.

Der LSVD Sachsen-Anhalt trug zum Empfang seine Ideen zur weiteren Zusammenarbeit mit der Stadt Magdeburg vor. Eine der Ideen war, anlässlich des 80. Todestags von Magnus Hirschfeld im Jahr 2015 eine Hirschfeld-Ehrung durch die Stadt durchzuführen und eine Straße nach Hirschfeld zu benennen, der 1894–1896 in Magdeburg als Naturheilkundearzt praktizierte. 

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Lauingers. Eine Familiengeschichte aus Deutschland“

Wolfgang Lauinger im Gespräch mit LSVD-Bundesvorstand Helmut MetznerEin Leben zwischen Nationalsozialismus, Swing und § 175

Er war ein so genannter „Halbjude“, Swingbube und schwul: Drei Gründe für die Gestapo, Wolfgang Lauinger zu verfolgen. Sein Vater Artur Lauinger wird 1937 als vermutlich letzter jüdischer Journalist in Deutschland entlassen. Dreißig Jahre lang hatte er für die renommierte Frankfurter Zeitung gearbeitet. Als er 1939 zur Emigration nach London gezwungen wird, lässt er seinen damals 20jährigen Sohn in Deutschland zurück, damit dieser „dem Vaterland“ – sprich: der Wehrmacht – diene. 1940 wird Wolfgang Lauinger als „Halbjude“ aus der Wehrmacht entlassen. In Frankfurt schließt er sich einer Gruppe von Swingjugendlichen an, die sehr schnell die Aufmerksamkeit der Gestapo auf sich zieht. Doch auch nach der Befreiung ist die Verfolgung für ihn nicht zu Ende. 1950 wird er in der Bundesrepublik wegen des Verdachts, gegen den § 175 verstoßen zu haben, verhaftet. Die beeindruckende Lebensgeschichte erzählt Bettina Leder in „Lauingers. Eine Familiengeschichte aus Deutschland“.

Vergangenes Wochenende fand im Berliner Centrum Judaicum die Buchpremiere statt – Eine gemeinsame Veranstaltung des LSVD, der Amadeu Antonio Stiftung, der Bundesstiftung Magnus Hirschfeld, Hentrich & Hentrich und der Stiftung Neue Synagoge Berlin – Centrum Judaicum. Mit dabei der nun mehr 96jährige Wolfgang Lauinger.

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16.Mai 2015 — Gedenken an Magnus Hirschfeld an seiner ersten Wirkungsstätte in Magdeburg

Hirschfeld-_Rechte_ArchiveforSexology_HU-BerlinMagnus Hirschfeld, der Begründer der ersten Homosexuellenbewegung in Deutschland, wurde am 14. Mai 1868 in Kolberg als Sohn des jüdischen Arztes Herrmann Hirschfeld geboren. Er studierte in Breslau, Straßburg, München, Heidelberg und Berlin und schloss das Studium als Doktor der Medizin ab. Zunächst einige Zeit als Zeitungsberichterstatter tätig, hielt er sich ab Sommer 1893 im Ausland auf.

Hirschfelds erste Wirkungsstätte war dann von 1894 ‑1896 die Stadt Magdeburg, wo er sich als praktischer Arzt und Arzt für Naturheilkunde im April 1894 niederließ. Seine Wohnung bezog er in
der Nachtweide 95 in der Neuen Neustadt. Hier richtete er auch seine erste Praxis ein und übernahm im Mai als 26jähriger die Leitung der Sozialhygienischen Lehranstalt, die sich in demselben Haus befand und der unter seiner Leitung 1895 das behördliche Gütesiegel „konzessionierte Naturheilanstalt“ verliehen wurde. Es war das erste Mal, dass dieses Gütesiegel in der preußischen Provinz Sachsen, zu der Magdeburg gehörte, verliehen wurde. Er gründete 1894 in der Neuen Neustadt eine „Hausarztkasse“, welche ihren Mitgliedern gegen ein geringes Entgelt freie ärztliche Behandlung gewährte. Im Herbst 1894 eröffnete er eine zweite, direkt in der City gelegene Praxis in der Schulstraße 4 und ein Jahr nach seiner Ankunft in Magdeburg eine dritte Praxis im Breiten Weg 168.