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Mit dem Zweiten sieht man queer

Jenny Renner, ZDF-Fernsehrät*in © LSVD ThüringenSeit Mai 2016 hat der LSVD Thüringen einen Sitz im ZDF-Fernsehrat. Jenny Renner, Sprecher*in des LSVD Thüringen und Deutschlands erste queere Fernsehrät*in im Interview.

1.    Liebe Jenny, Du bist jetzt über ein halbes Jahr Deutschlands erste queere ZDF-Fernsehrät*in und sitzt für den LSVD Thüringen in einem der wichtigsten Gremien im öffentlich-rechtlichen Rundfunk. Wie wurdest Du dort aufgenommen? Wie ist die Arbeitsatmosphäre?

Entgegen einiger anders Lautender Vermutungen wurde ich sehr freundlich und offen im Fernsehrat aufgenommen. Sicherlich gab und gibt es einige inhaltliche Vorbehalte, wenn es um die Gleichstellung von LSBTI* geht, aber ich denke, wir sind im Gremium auf einem guten Wege, diese abzubauen und auch offen Fragen allgemeiner Natur zu besprechen.

Die Arbeitsatmosphäre in den Gremien ist natürlich sehr konzentriert und der fachlich-professionelle Austausch steht deutlich im Vordergrund. Dass natürlich auch hier und da politische Interessen mit eine Rolle spielen, ist nicht von der Hand zu weisen. 

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Mit dem Zweiten sieht man / frau besser?

Neubesetzung im ZDF-Fernsehrat

LSVD Henny EngelsErstmals in der Geschichte der Bundesrepublik werden Lesben, Schwule, Bisexuelle, Transgender und Intersexuelle (LSBTI) im ZDF-Fernsehrat Sitz und Stimme bekommen. Der LSVD hat sich erfolgreich an der Diskussion um die Neufassung des ZDF-Staatsvertrages beteiligt. Der derzeitige Vertrag, so das Urteil des BVerfG vom 25.3.2014, genüge nicht dem Grundsatz der Vielfaltsicherung – und nur teilweise der Begrenzung des staatlichen Einflusses. Der Anteil staatlicher und staatsnaher Personen im Fernsehrat und im Verwaltungsrat sei auf ein Drittel zu begrenzen. Vertreter_innen der Exekutive dürften nicht die Auswahl der staatsfernen Mitglieder bestimmen. Auf der Website des ZDF heißt es zum Selbstverständnis und zur Aufgabe des Fernsehrates: „Der Fernsehrat vertritt die Interessen der Allgemeinheit gegenüber dem ZDF. Deshalb ist er kein Expertengremium, sondern so vielfältig wie die Gesellschaft selbst. … Zentrale Aufgabe ist es, die Programme und Online-Angebote zu beaufsichtigen. … Dabei versteht sich der Fernsehrat als Anwalt der Zuschauerinnen und Zuschauer.“