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Von Mubarak bis Sisi: LGBT in Ägypten

Veranstaltung in der Kölner LSVD-GeschäftsstelleVortrag im Rahmen von “Crossings and Alliances”

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Im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Crossings & Alliances“ der Hirschfeld-Eddy-Stiftung berichtete am 25. August Ibrahim Abdella über die aktuelle Situation von Lesben, Schwulen, Bisexuellen und Transmenschen (LGBT) in Ägypten. Die Veranstaltung in der LSVD-Bundesgeschäftsstelle in Köln war mit fast 40 Personen gut besucht, sie fand in Kooperation mit baraka, dem rubicon und dem Jugendzentrum anyway statt.

Ibrahim ging der Frage nach, wie die verschiedenen Regimes (Mubarak-Diktatur, Regime des Obersten Rates der Streitkräfte, Muslimbruderschaft und Präsident Mursi sowie Sisi-Diktatur) mit LGBT umgegangen sind und umgehen. Anschaulich schilderte er die Ereignisse der letzten Jahre und spannte den Bogen von der „Queen Boot“-Affäre 2001, als 52 Männer verhaftet wurden, über die ägyptische Revolution 2011 und dem Militärputsch vom Juli 2013 bis heute. 

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Rassismus und LGBTI

Parallelbericht für den UN-Antirassismus-Ausschuss CERD in Berlin vorgestellt

Im Mai 2015 wurde die Überprüfung Deutschlands durch den UN-Antirassismus-Ausschuss (CERD) abgeschlossen. Die Bundesregierung hatte 2013 ihren Staatenbericht zur Antirassismus-Konvention (ICERD) eingereicht. Die Zivilgesellschaft hatte eigene kritische Berichte erstellt und eingereicht. Die Diakonie und das Forum Menschenrechte haben für ihren Parallelbericht ein Bündnis aus unterschiedlichen Gruppen initiiert. Auf Initiative des Koordinators Joshua Kwesi Aikins wurde ein ausführlicher Hintergrundbericht zur Verschränkung von Rassismus und Homophobie / Transphobie verfasst. Dieser Hintergrundbericht, geschrieben von Beatrice Cobbinah, hat den Titel „Rassistische Diskriminierung und Gewalt gegen lesbische, schwule, bisexuelle, trans* und inter*Personen in Deutschland. Eine intersektionale Analyse der Situation“. Er ist als Passage in den Diakonie-Parallelbericht eingeflossen. Damit ist dieser Parallelbericht der einzige unter den Alternativberichten, der sich mit der Situation von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, Trans* und Inter* (LGBTI) auseinandersetzt, die Rassismus erfahren. Außerdem ist er von Menschen geprägt, die von Rassismus betroffen sind. Ende April 2015 wurde er von der Hirschfeld-Eddy-Stiftung in Kooperation mit der Initiative Schwarze Menschen in Deutschland (ISD) in der Reihe Crossings & Alliances vorgestellt. 

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UN fordert justiziable Definition von Rassismus

Abschließende Bemerkungen kritisieren Deutschland

Deutschland muss Rassismus definieren — das ist ein wichtiges Ergebnis der Staatenüberprüfung vor dem UN-Antirassismus-Ausschuss. Im deutschen Recht fehlt eine Definition von rassistischer Diskriminierung, die den Anforderungen der UN-Antirassismuskonvention (ICERD) gerecht wird. Zwar verbieten das Grundgesetz und das Allgemeine Gleichstellungsgesetz rassistische Diskriminierung, aber die Unbestimmtheit und Unklarheit des Begriffs verhindern, dass deutsche Gerichte, Strafverfolgungsbehörden und auch Betroffene sich auf das UN-Abkommen berufen können. Ausdrücklich heißt es in den abschließenden Bemerkungen (concluding observations), dass das Fehlen einer Definition eine Zurückhaltung bei den Gerichten bewirke, sich auf das Abkommen zu beziehen. 

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Eine Lücke im System

Die Yogyakarta-Prinzipien brauchen ein Inter*-Update

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2014-12-29_postkarte_cuna-1Menschenrechte gelten für jeden Menschen, heißt es. Jahrhundertelang hätte es erklärend heißen müssen: Menschenrechte gelten für Männer, die keine Sklaven sind und nicht zur Bevölkerung der Kolonien gehören. Dass der Schutz der Menschenrechte z.B. auch für Frauen und für schwarze Menschen gilt, ist ein Erfolg der Frauen- und Bürgerrechtsbewegungen.

Im indonesischen Yogyakarta haben internationale Menschenrechtsexpert_innen im Jahr 2006 die Yogyakarta-Prinzipien verfasst. In den 29 Prinzipien wird erläutert, was Menschenrechts-standards in Bezug auf sexuelle und geschlechtliche Minderheiten bedeuten. Die Yogyakarta-Prinzipien sind ein Fixpunkt der Menschenrechtsarbeit. Es wird beschrieben, was ein Staat gewährleisten müsste, wenn Rechte tatsächlich unabhängig von sexueller Orientierung und geschlechtlicher Identität gelten würden.

Was ist mit Inter*?

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Crossings and Alliances

Was ist eigentlich Intersektionalität?

Tsepo Andreas Bollwinkel von der Initiative Schwarze Menschen in Deutschland - Foto: Caro KadatzVernetzung ist das Zauberwort – und ein ziemlich unklarer Begriff. Um gegen Diskriminierung und Unterdrückung vorzugehen, ist Zusammenarbeit notwendig: Wir brauchen „straight allies“, also heterosexuelle Verbündete, sowie gute Verbindungen zwischen der Lesben- und Schwulen- und der Trans* und Inter*Bewegung. Rassismus muss auch von denen bekämpft werden, die ihn nicht unmittelbar erleben. Es ist nicht einfach, Personen und Organisationen mit ganz unterschiedlichen Erfahrungen zusammenzubringen. In der internationalen Menschenrechtsarbeit gibt es zudem die Schwierigkeit, dass die Lebensverhältnisse in den Partnerländern so vollständig verschieden sind. 

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Stärkung von Lesben und Trans* in Subsahara-Afrika

Veranstaltung_AfrikahausProjekt in „Crossings and Alliances“ vorgestellt

Die Stärkung der Handlungsmacht von lesbischen, bisexuellen und transidentischen (LBT) Menschenrechtsverteidigerinnen* im südlichen Afrika steht im Mittelpunkt des Masakhane-Projektes, das vom LSVD initiiert und gemeinsam mit der Coalition of African Lesbians (CAL) entwickelt wurde. Masakhane ist ein Zuluwort, bedeutet “Let us build together” und wurde gemeinsam mit CAL als Projektname gefunden. Das auf drei Jahre angelegte Projekt konnte zu Beginn des Jahres 2014 starten. Es wird zu 90 % durch das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) finanziert und ist damit die größte Maßnahme, die je vom BMZ im Bereich Menschenrechte und sexuelle Orientierung / geschlechtliche Identität gefördert wurde. Mit 10 % der Projektmittel beteiligt sich filia-die Frauenstiftung an Masakhane. In Zusammenarbeit mit der filia-Geschäftsführerin Sonja Schelper leitet LSVD-Bundesvorstand Uta Schwenke das Projekt für den LSVD ehrenamtlich und hat es im Zuge unserer Veranstaltungsreihe „Crossings and Alliances“ in Saarbrücken, Bochum und Berlin vorgestellt. 

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Stärkung von Lesben und Trans* in Subsahara-Afrika

Fotos der Veranstaltung aus der Reihe Crossings & Alliances

Fotos: Caro Kadatz

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Organisationen der afrikanischen Diaspora in Deutschland als Vermittler?

Fotos der Veranstaltung aus der Reihe Crossings & Alliances

Veranstaltungsankündigung

Dokumentation des Vortrags von Tsepo Bollwinkel, gehalten am 27. November 2014 in Berlin im Rahmen der Veranstaltungsreihe Crossings & Alliances der Hirschfeld-Eddy-Stiftung, in Kooperation mit der Initiative Schwarze Menschen in Deutschland (ISD Bund e.V.)
Talk by Tsepo Bollwinkel on 27 November 2014 in Berlin as part of the Hirschfeld-Eddy Foundation’s Crossings & Alliances series in cooperation with the Initiative Schwarze Menschen in Deutschland (ISD Bund e.V.)

Fotos: Caro Kadatz

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Erfahrungen von Gewalt, Tod und Einsamkeit“

Donny Reyes zur aktuellen Situation von LSBT in Honduras

Donny Reyes - Foto: Caro KadatzIm Rahmen unserer Veranstaltungsreihe „Crossings and Alliances“ hatten wir am Mittwoch den LSBT- Menschenrechtsverteidiger Donny Reyes aus Honduras zu Gast. Er berichtete von seinen persönlichen Erfahrungen mit Verfolgung und Flucht aus dem mittelamerikanischen Land, über die Arbeit und Ziele seines Vereins Asociación LGTB Arcoiris (Regenbogen), sowie über Bündnisse und Erwartungen an Deutschland.

2003 gründete Donny die Asociación LGTB Arcoiris. Seither leisten er und sein Team ehrenamtliche Arbeit vor allem in den Armenvierteln im Süden der Hauptstadt Tegucigalpa. Unterstützung für Miete und Unkosten erhalten sie von Hivos aus den Niederlanden. Sie engagieren sich in der Bildungs- und Sensibilisierungsarbeit für die Belange von LSBT. Donny betont wie schwierig das ist, „in einem repressiven Staat, einem Land, das geprägt ist vom patriarchalen, machistischen und frauenfeindlichen Denken, das die Kirche propagiert.“ Hinzu kommen die Trostlosigkeit, „die vielen Morde an Freunden, die Erfahrungen von Gewalt, Tod und Einsamkeit“. 

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Großer Erfolg der globalen LGBTI-Bewegung“

Konstanze Plett über das Grundsatzurteil zum Dritten Geschlecht in Indien

Prof. Dr. Konstanze Plett - Foto: Caro KadatzDie Entscheidung des Supreme Court of India vom April 2014 zum Dritten Geschlecht ist nach Einschätzung von Prof. Dr. Konstanze Plett  bahnbrechend für die Rechte von Trans* und kann als „großer Erfolg der globalen LGBTI-Bewegung“ gelten. Das Gericht hatte über den Antrag zu entscheiden, ob Menschen, die sich nicht in das Zweigeschlechtersystem einordnen können, diskriminiert werden, solange ihnen kein Drittes Geschlecht eröffnet wird. Die soziale Lage und die rechtliche Situation der Hijras und anderer indischer Transgender Communities standen dabei im Mittelpunkt.