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Hirschfeld-Eddy-Stiftung Veranstaltungen

Merkmale von “Shrinking Spaces” und Ursachen in der kolonialen Vergangenheit

Kleiner werdende Handlungsspielräume für LSBTI-Aktivist*innen

Berichte über Lebensformen und Traditionen von Homosexualitäten, Geschlechtlichkeiten und Gendergeschichten gibt es aus sehr vielen afrikanischen Staaten. Etwa die der YanDodo, homosexueller Männer, deren soziales Geschlecht weiblich ist, in der Hausa-Gesellschaft in Nigeria, die noch heute existieren. Elnathan John ist ein nigerianischer Anwalt, Autor und Satiriker. Gerade ist sein Roman „An einem Dienstag geboren“ in deutscher Übersetzung erschienen. Er forscht an der Berliner Humboldt-Universität zu diesem Thema, etwa im Seminar „Masculinities and gender nonconformism in Northern Nigeria“. Der Essayband “African Sexualities” von Silvia Tamale beschäftigt sich mit dem Thema. Auch „Boy wives and female husbands — Studies on African homosexualities“ herausgegeben von Murray und Roscoe gehört zu den wenigen Forschungen dazu. Die Kolonialisierung und Missionsbewegungen aus Europa unterdrückten diese Lebensformen und Traditionen gewaltsam und mit allen Mitteln. Die Kolonialgeschichte ist auch eine Geschichte der Verfolgung und Bestrafung von sexuellen und geschlechtlichen Minderheiten. 

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Hirschfeld-Eddy-Stiftung Veranstaltungen

Results from the conference “Time to react – Creating an enabling environment for civil society”

First conference on “shrinking spaces” with an LGBTI focus

Artikel in deutscher Fassung

Following a number of years in which liberation movements around the world were making successful progress, a dangerous counter-movement has recently arisen. It seeks to restrict the scope for action on the part of organizations and groups in civil society, and “shrinking spaces” is the term used to describe the phenomenon internationally. In many countries, non-governmental organizations (NGOs) are being confronted with laws to preserve national values, bans on funding from abroad, and prohibitive administrative requirements, as well as the consequences of international laws to combat money laundering. These developments restrict primarily the freedoms of assembly and expression. Often they are accompanied by smear campaigns, hate speech in the media, and animosity toward minorities. 

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Hirschfeld-Eddy-Stiftung Projekte Veranstaltungen

Ergebnisse der Konferenz „Time to react – zivilgesellschaftliche Handlungsspielräume stärken“

Erste Konferenz zur Thematik “Shrinking Spaces” mit Fokus auf LSBTI

article in English

Nach jahrelangen Erfolgen emanzipatorischer Bewegungen weltweit gibt es seit einiger Zeit eine gefährliche Gegenbewegung: Die Einschränkung der Handlungsspielräume von zivilgesellschaftlichen Organisationen und Gruppen. Im internationalen Kontext spricht man von „shrinking spaces“, auf Deutsch enger werdende Räume. Durch Maßnahmen wie beispielsweise Gesetze zur Wahrung nationaler Werte, das Verbot, der Finanzierung aus dem Ausland und durch Verwaltungsvorschriften, aber auch durch Effekte von internationalen Gesetzen zur Bekämpfung von Geldwäsche wird überall auf der Welt die tägliche Arbeit von Nichtregierungsorganisationen (NGOs) erschwert. Vorrangig betrifft das die Einschränkung der Vereinigungsfreiheit und die Meinungsfreiheit. Begleitet wird das häufig von Schmutzkampagnen, medialer Hetze und Hass gegen Minderheiten. 

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Projekte

Es ist eine Bewegung entstanden…“

Dawn Cavanagh, Geschäftsführerin von CAL beim LSVD (August 2015)Masakhane — Der Projektbesuch bei der Coalition of African Lesbians in Südafrika und Botswana
 
Seit 2014 läuft das Projekt Masakhane zur Stärkung von Lesben, Bi und Trans* im südlichen Afrika. Finanziert wird dieses Vorzeigeprojekt vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung und von filia. Die Coalition of African Lesbians (CAL) führt das Projekt unter Leitung vom LSVD und filia durch. Vom 14. bis 25. Juni reisten Uta Schwenke (Bundesvorstandsfrau beim LSVD) und Sonja Schelper (filia-Geschäftsführerin) nach Südafrika und Botswana, um sich über die Ergebnisse des nun bald endenden Projektes zu informieren.
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Hirschfeld-Eddy-Stiftung Veranstaltungen Verband

Closing Space and the freedom of association

Video Message by Monica Tabengwa, Pan Africa ILGA on the LEGABIBO Botswana court case, other cases of freedom of association in Uganda, Kenya and Nigeria and on the importance of the right to register

Monica Tabengwa, Director of Pan Africa ILGA at the “Time to react” conference organized by Hirschfeld-Eddy-Foundation and the German Federal Foreign Office, in Berlin, 1  June 2017, read the full transcription:

Hi my name is Monica Tabengwa. I’m the director of Pan Africa ILGA. I come from Botswana. I’m a lawyer and my work, for all of my life I’ve been a human rights activist.

In particular I’ve worked with women’s rights and now I work with LGBTI rights. I worked in Botswana with an organisation called LEGABIBO, which is Lesbians, Gays and Bisexuals in Botswana. What I should tell you about Botswana is firstly, I mean you all know, they criminalise same-sex conduct. It’s important that you understand that same-sex conduct is not homosexuality that is criminalised. But of course people understand that differently. And so what you do get is that people think that being gay, lesbian, transgender is what is criminalised. And so because of that there are some issues where the LGBTI community is finding themselves being discriminated or their rights being violated because of the perception that their sexuality is criminalised. And one these is being able to register, being able to associate as a group, registrar society that works within Botswana for their rights. 

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Hirschfeld-Eddy-Stiftung Veranstaltungen

Zivilgesellschaft schwächen heißt Demokratie angreifen

 Konferenz von Hirschfeld-Eddy-Stiftung und Auswärtigem Amt

Article in English

Podiumsdiskussion zu Gegenstrategien - Foto: Caro KadatzLSBTI kennen das Problem seit langem: Hindernisse bei der Registrierung ihrer Organisationen, CSD-Verbote, Einschränkung der Versammlungsfreiheit, Probleme beim Funding, den Aktivismus erstickende bürokratische Anforderungen der Behörden, Schmutzkampagnen der Medien und Angriffe auf Leib und Leben. Der Handlungsspielraum von Menschenrechtsverteidiger*innen war und ist in vielen Ländern eingeschränkt.

Neu ist, dass das Phänomen des „shrinking space“, das immer mehr zivilgesellschaftliche Zielgruppen in immer mehr Ländern mit immer ausgefeilteren Methoden betrifft. Diesem Thema widmeten Hirschfeld-Eddy-Stiftung und Auswärtiges Amt am 1. Juni eine halbtätige Konferenz.