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Treffen des Berliner Erzbischofs mit dem Lesben- und Schwulenverband

Dokumentation der gemeinsamen Erklärung

Erzbistum Berlin_logoIm Vorfeld des Papstbesuches fand heute ein Treffen des neuen Erzbischofs von Berlin, Dr. Rainer Maria Woelki, mit Vertretern des Lesben- und Schwulenverbands (LSVD) statt. An dem Gespräch nahm auch der Generalkoordinator der Papstreise Pater Dr. Hans Langendörfer teil. Von Seiten des LSVD nahmen u.a. Constanze Körner und Ulrich Keßler vom Landesverband Berlin-Brandenburg sowie Günter Dworek vom Bundesvorstand teil.

Unter Bezug auf die katholischen Aussagen zur Homosexualität hob Erzbischof Woelki hervor, dass er persönlich und die Katholische Kirche insgesamt keineswegs Menschen aufgrund ihrer sexuellen Orientierung diskriminieren oder ausschließen wollen. Gleichzeitig stellte er noch einmal dar, dass die Katholische Kirche vom Ideal der Ehe zwischen Mann und Frau, die offen ist für Nachkommenschaft, nicht abweichen werde. Diesem Ideal sei auch in kirchlichen Einrichtungen Rechnung zu tragen. P. Langendörfer bat die Gesprächsteilnehmer im Blick auf die geplante Anti-Papstdemonstration in Berlin um ihre Mitsorge für einen Verlauf, der Papst Benedikt nicht den nötigen Respekt versagt.

LSVD_logoDie Vertreterinnen und Vertreter des LSVD begrüßten bei dem Gespräch die neue Dialogbereitschaft. Der LSVD forderte aber, dass Bekenntnissen, nicht diskriminieren und ausschließen zu wollen, auch sichtbare Taten folgen müssten. Die Katholische Kirche solle ihren Anteil an der Verfolgungsgeschichte Homosexueller aufarbeiten und tatsächliche Konsequenzen ziehen. Die Katholische Kirche in Deutschland sei aufgerufen, die Grundrechte von Lesben und Schwulen, wie sie vom Bundesverfassungsgericht mehrfach bekräftigt wurden, zu respektieren. Insbesondere forderte der LSVD eine veränderte Haltung beim Umgang mit schwulen und lesbischen Beschäftigten in kirchlichen Einrichtungen, denen nach Eingehen einer Eingetragenen Lebenspartnerschaft die Kündigung droht.

Mit Blick auf den Papst-Besuch waren sich der Berliner Erzbischof und der LSVD einig, dass Proteste friedlich verlaufen müssten.

 



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