Deutsch-Französischer Menschenrechtspreis für unsere Partner*innen in Nicaragua
Juan vom RDS nimmt den Deutsch-Französischen Menschenrechtspreis vom Deutschen Botschafter Dr. Christoph Bundscherer und dem französischen Botschafter Philippe Létrilliart entgegen
Der Deutsch-Französische Menschenrechtspreis wurde letzte Woche zum achten Mal verliehen. Der diesjährige Preisträger ist unsere Partnerorganisation Red de Desarrollo Sostenible RDS, das Netzwerk für Nachhaltige Entwicklung in Managua, Nicaragua. Die Preisverleihung fand in der Residenz des deutschen Botschafters Dr. Christoph Bundscherer in Anwesenheit des französischen Botschafters Philippe Létrilliart und von Vertreter*innen von Menschenrechtsorganisationen statt.
Das RDS zeichnet sich durch den Menschenrechtsschutz für Lesben, Schwule, Bisexuelle, Trans* und intergeschlechtliche Menschen aus. Als besonders vulnerable Gruppe befinden sie sich in einer äußerst prekären Situation, insbesondere seit April 2018, als die aktuelle gesellschaftspolitische Krise im Land ausbrach. Demonstrationen werden von der Polizei brutal aufgelöst. Es gab Tote, viele Verletzte und Verhaftungen. Viele Menschenrechtsaktivist*innen sind geflohen.
Am dritten Tag des Jugendaustausches „#ForOurRainbowFuture“ stand erneut ein Besuch bei einer lokalen LSBTI-Organisation auf dem Programm. Die Teilnehmerinnen des Austausches besuchten in der Hauptstadt Tirana die erste und bisher einzige Schutzwohnung für LSBTI* in Albanien. Am Tag zuvor waren die Jungaktivist*innen bereits bei der aktivsten albanischen LSBTI-Organisation „Aleanca“ zu Gast gewesen.
Manfred Bruns war ohne Zweifel der Vorkämpfer in der deutschen LSBTI Rechtsgestaltung und Gesetzgebung. Manfreds juristisches Fachwissen und seine Hartnäckigkeit in der Durchsetzung der Gleichstellung war und ist immer noch Grundlage für die aktuelle und auch zukünftige LSBTI-Gesetzgebung. Zu seinem Lebenswerk gehören nicht nur die Mitgestaltung beim Allgemeinen Gleichstellungsgesetz (AGG) und bei der Modernisierung des Familien- und Abstammungsrechts, sondern auch sein Wirken zur Stärkung der Rechte von trans- und intergeschlechtlichen Menschen.
Für die LSBTI-Aktivistinnen von morgen organisiert der LSVD gemeinsam mit MAG Jeunes LGBT, ERA — LGBTI Equal Rights Association, dem Deutsch-Französischen Jugendwerk und dem in Albanien ansässigen Regional Youth Cooperation Office — RYCO das internationale Jugendaustauschprogramm „For our Rainbow Future“. In Albanien entwickeln die Teilnehmen derzeit neue Projektideen zur Umsetzung eines LSBTI-Sommercamps, einer online Plattform und tauschen sich über Beispiele guter Praxis in den jeweiligen Ländern aus. Heute waren sie zu Besuch bei einer albanischen LSBTI-Organisation.
Für die LSBTI-Aktivist*innen von morgen organisieren wir das internationale Jugendaustauschprogramm „For our Rainbow Future“. An drei einwöchigen Trainings in Berlin, Paris und Tirana nehmen jeweils acht junge LSBTI-Aktivist*innen aus Deutschland, Frankreich und dem Westbalkan teil. Gestern begann in Tirana (Albanien) die Phase II unseres Projektes. Vergangenen Juli hatten wir mit 24 jungen LSBTI-Aktivi*stinnen aus Deutschland, Frankreich und dem Westbalkan in Berlin ein eng gestricktes Wochenprogramm mit Workshops und Terminen absolviert. Nunmehr entwickeln wir in Albanien Projektideen zur Umsetzung eines LSBTI-Sommercamps oder einer online Plattform zum Austausch über Beispiele guter Praxis und die Situation in den jeweiligen Ländern. Ab Donnerstag nehmen wir dann an der Jahreskonferenz unserer regionalen Partnerorganisation LGBTI Equal Rights Association ERA teil.
Heute beginnt in Prag die 23. ILGA-Europa-Konferenz “Stronger Together”. ILGA Europe vertritt auf europäischer Ebene Interessen von lesbischen, schwulen, bisexuellen, trans* und intergeschlechtlichen Menschen (LSBTI). Bereits gestern beschäftigte sich eine Vorkonferenz auch mit dem gegenwärtigen Rollback in der EU.
In einigen EU-Staaten sei die Stimmung gekippt, berichten Aktivist*innen aus Bulgarien, Estland oder Griechenland in einem Workshop zum Shrinking space. Es gebe keinerlei staatliche Förderung für LSBTI-Projekte, und die Unterstützung durch internationale Stiftungen sei schwieriger geworden.
Aus dem Leben eines Vorkämpfers der LSBTI-Emanzipationsbewegung
17.07.1934 Manfred wird in Linz am Rhein geboren. Er wächst in einem katholisch geprägten Elternhaus auf.
1953 Studium an der Universität Bonn
1961 Heirat mit Helga. Sie bekommen drei Kinder.
“Ich habe deshalb 1961 geheiratet und zwanzig Jahre lang eisern an meiner Ehe festgehalten, weil ich Angst um eine bürgerliche Existenz hatte und Angst davor, dass ich meine Familie verlieren würde, an der ich sehr hänge. Ich hatte mit meiner Frau großes Glück. Wir haben eine sehr gute Ehe geführt und sind auch heute noch in Liebe verbunden.“ Manfred Bruns, 2012
Am 20.09. haben Vorstand und Mitarbeiter*innen die langjährige Mitarbeiterin Dr. Elke Jansen aus ihrer hauptamtlichen Tätigkeit verabschiedet. Elke war 17 Jahre für den LSVD tätig und hat in dieser Zeit nicht nur professionelle Beratungsstrukturen für Regenbogenfamilien aufgebaut, sondern durch ihre Arbeit ganz erheblich zur Verbesserung der rechtlichen und gesellschaftlichen Stellung von Regenbogenfamilien beigetragen. Elke plant nun, sich beruflich nocheinmal zu verändern. Wir danken ihr sehr für die vielen Jahren unermüdliche Arbeit und bedauern ihren Abschied sehr. Wir freuen uns, dass sie uns verbunden bleibt und wünschen ihr alles Gute! weiter…
Dokumentation des Grußwortes von Barbara Mansberg (Landesvorstand des LSVD Hamburg) zur Eröffnung des Regenbogenparlaments “Akzeptanz von LSBTI* in Jugendarbeit und Bildung” an der Universität Hamburg am 07. September 2019.
Willkommen in Hamburg!
Ich bin Barbara Mansberg, Landesvorstand LSVD Hamburg – ich begrüße Sie herzlich zum 3.Regenbogenparlament.
Die Regenbogenparlamente, die bereits 2018 in Berlin und Köln stattfanden und heute hier in Hamburg weitergeführt werden, sind Teil des LSVD-Projekts „Miteinander stärken, Rechtspopulismus entgegenwirken“. Sie bilden neben der Strategieentwicklung und Stärkung die dritte Säule des Projekts, das seit 2017 hunderte Fachkräfte und Aktive zusammengebracht, gestärkt und eine Allianz der Vielfaltsverteidiger*innen angestoßen hat. Das Format „Regenbogenparlament“ hat sich seit seinem Auftakt zum bundesweit einmaligen Leuchtturm-Forum zum Thema „Regenbogenkompetenz“ entwickelt. weiter…